Beeindruckend , lesenswert und doch nicht uneingeschränkt
geschrieben von Lars Schwieger am 30.09.2014, 21:32 Uhr


„ ist der Regionale Teilhabeplan für Menschen mit Behinderungen für unseren Kreis, und ich bin sehr stolz, dass wir uns als erster Landkreis  in Schleswig-Holstein vor drei Jahren  auf den Weg gemacht haben, um die Situation für Menschen Behinderungen in das Bewusstsein aller zu rücken und daran arbeiten wollen, dass die uneingeschränkte Teilhabe in der Gesellschaft möglich wird“, so äußerte sich Gitta Neemann-Güntner , Vorsitzende des  Sozial- Bildung- und Kulturausschusses.



In einem Workshop, der von rund 50 Vertretern aus Verwaltung, Politik und Vertretern der Institutionen für Menschen mit Behinderungen durchgeführt wurde, gab es gestern viel Gesprächsbedarf und  Ideen.  In intensiven Gesprächen konnte an Thementischen zu den Bereichen Wohnen, Kultur und Freizeit, Bildung,  Arbeit sowie Barrierefreiheit im öffentliche Leben  diskutiert bzw. kreative Ergänzungsvorschläge aus dem täglichen Leben hinzugefügt werden.  Diese wurden dann im Plenum diskutiert und den politischen Vertretern mit auf den Weg gegeben.



Es stellte sich heraus, dass  Theorie und Praxis in vielen Bereichen auseinanderdriften. Beispielsweise stellt der Denkmalschutz eine große Hürde dar, da Eingänge zu Museen und Kulturstätten häufig nicht barrierefrei sind,  und Personen mit Rollstuhl  immer noch durch den Nebeneingang  eintreten müssen. Oder Weiterbildungsangebote, beispielsweise der VHS, sind für Menschen mit Sinneseinschränkungen  weder  lesbar noch in leichter Sprache, bzw. online benutzerfreundlich verfügbar. Somit ist eine volle Teilhabe auch  in diesem Bereich sehr eingeschränkt.



Dabei ist die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein Recht, angestoßen durch die UN-Konvention im Jahr 2009, mit dem Ziel zu mehr Chancengleichheit und gegen Diskriminierung. Doch die Umsetzung  geht eher schleppend voran.  Umso erfreulicher war es, dass die Vertreter aller Fraktionen des Kreistages ihre Unterstützung signalisiert  haben.  Gemeinsam soll nun in den Ausschüssen die Zuständigkeit  für die Maßnahmen gefiltert werden um dann, gemeinsam mit den Betroffenen,  die Umsetzung der Vorschläge zu beginnen.  Denn eines war allen Teilnehmern gestern Abend  noch einmal bewusst  geworden – die gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ist eine Gesellschaftsaufgabe.  Politik ist zwar ein wichtiger Teil für  Rahmenbedingungen, die gesellschaftliche Akzeptanz erfolgt allerdings in den Köpfen aller.



 



24. September 2014



Gitta NeemannGüntner



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